Heilige Nächte. Weihnachtsgeschichte im Islam und Christentum

(aus Bibel und Koran, auf Deutsch und Arabisch)

 

 

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(Handelt es sich hierbei um den "Anti-Sarrazin"?
Vielleicht...)

 

 

„Die Weihnachtsgeschichte in Islam und Christentum“  

– diese Zusammenstellung klingt wahrscheinlich überraschend, vielleicht – angesichts der aktuellen Islam- und Integrationsdebatte – sogar provozierend.

Daher erscheint es mehr denn je wichtig, bei allen bedeutsamen Unterschieden auch die Gemeinsamkeiten der großen Buchreligionen Christentum und Islam heraus zu greifen.[1]

Die berühmte Weihnachtsgeschichte – vermutlich einer der weltweit bekanntesten Geschichten überhaupt – bietet da einen interessanten Ansatzpunkt.[2]

Und tatsächlich gibt es wie im Neuen Testament (im Matthäus- und Lukas-Evangelium) auch im Koran zwei Texte zur Geburt Jesu: Sure 3 – Al-'Iimran – und Sure 19 – Maryam –.

Das sind viele „Heilige Texte“, die doch die gleiche, die eine Heilige Nacht berichten wollen.

 

Aber Jesus und der Islam?

Für viele christlich-geprägte Europäer stellt das einen entscheidenden Gegensatz dar, und auch vielen Moslems erscheint Jesus häufig eher als Symbolfigur der trennenden Unterschiede.[3]

Bibel und Koran gehören der ganzen Menschheit - und daher sollten wir europäischen, mehr oder weniger jüdisch-christlich geprägten Menschen natürlich den Koran kennen, und die mehr oder weniger islamisch-arabischen/-türkischen Mitbürger auch die Bibel.

 

Die Geburtsgeschichte von Jesus / Isa Ben Maryam gehört zum Bildungskanon jedes modernen Menschen dazu – mit allen Quellen.

 

Diese Heiligen Texte können also gläubigen Moslems wie den Christen unbekannte Verbindungen zur Schwester-Religion bewusster machen und darüber hinaus interessierten Lesern einen neuen Blick auf zwei der großen kulturellen Leistungen der Menschheit bieten: Koran und Bibel -  beispielhaft verbunden durch die Weihnachtsgeschichte...

 

Bevor Sie sich nun den Heiligen Nächten widmen, abschließend noch dies zur Einstimmung:

 "Wir glauben an das, was zu uns

 herabgesandt und zu euch herab

 gesandt wurde.

 Unser Gott und Euer Gott ist einer."

 (Sure29, Vers46)

Lassen Sie uns also friedlich und gemeinsam der Geburtsnacht Jesu gedenken.[x]

 



[x] Dürfen Moslems gemeinsam mit Christen Weihnachten feiern? Wenn das Mitfeiern ein Mitmachen der Rituale und eine Zustimmung zum Glaubensgrundsatz „Jesus ist Gottes Sohn“ bedeutete, ist es für Moslems „haram“ (unrein). Wenn allerdings der Geburtstag des vom Islam anerkannten Propheten und Messias Jesu - Allahs Frieden auf ihm - gefeiert wird, ist dies ein Akt der Höflichkeit und ist gestattet (s. u.a. Sure 60,8). Die Teilnahme der islamischen Welt an Weihnachten wird aber u.a. daran deutlich, dass Heiligabend in arabischen Ländern aus Kirchen der Gottesdienst übers Fernsehen übertragen wird (etwa aus der Geburtskirche in Bethlehem) und hohe islamische Würdenträger in Libanon und Ägypten in den letzten Jahren christliche Gottesdienste besuchten und ihren christlichen Mitbürgern gratulierten.

Das Höflichkeits- und Friedensgebot sollten allerdings auch Christen sich zu Eigen machen und Moslems zu ihren Festen gratulieren – etwa zum Ashura-Fest (Fasten-/ Rettungstag Moses →am 16.12.2010); dem Geburtstage Mohammeds - Friede und Heil auf ihm (→14./15.02.2011) oder dem Fastenbrechen im Ramadan (Zuckerfest→ 30.06.2011).



[1] Das Judentum - Basis und Wurzel von Christentum und Islam -  hat keine eigene,  in der Bibel dargelegte Geburtsgeschichte Jesu. (Zu außerbiblischen Legenden siehe u.a. www.hagalil.com), auch auf http://cornelia-stella-gliem.jimdo.com. Zur sog. Panthera-Legende s. Wikipedia., Artikel: Panthera.

[2] Wer sich näher hierfür interessiert, dem sei auch das Buch von Karl-Josef Kuschel: Weihnachten und der Koran von 2008 empfohlen.

[3] Hier soll nun nicht einer verallgemeinernden Pseudo-Harmonie aller Religionen das Wort geredet werden. Jahrtausendealte Differenzen hatten und haben ihre Gründe. Das Christentum versteht Mohammed eben nicht als Propheten und der Islam bezweifelt u.a. vehement Kreuzigungstod und Jesus als Gottessohn.

Überraschenderweise beschreibt der Koran die Jungfrauengeburt Jesu, die Geistzeugung durch Gott sowie auch die unbefleckte Empfängnis  ausdrücklich.  Die gleiche Koranstelle, die die Kreuzigung ablehnt, betont aber die „Himmelfahrt“ Jesu (4, 158). Interessanterweise schreibt der Islam Jesus auch die Aufgabe zu, am Jüngsten Tag als Messias wieder zu kehren. (Mehr auf cornelia-stella-gliem.jimdo.com).

Reihe KurzProsa

Band 3

"Heilige Nächte. Die Weihnachtsgeschichte im Islam und Christentum. (Texte aus Koran und Bibel in Deutsch und Arabisch)"

 

ISBN 978-384-232692-7

  6,11 €

 

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empfehlenswerte Links:

 

hier stelle ich Ihnen eine Transliteration der zwei Suren zur Verfügung:

Lautschrift der Sure 3

Lautschrift der Sure 19

 

zu "Jesus im Judentum"

Rabbi Jesus

 

Zu den islamischen Feiertagen:

Daten 2010 und 2011